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Bardentreffen Nürnberg

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Mal wieder ein etwas weltlicheres Thema. Wir haben uns zu dritt (meine Schwester, ihr Freund und ich) mehr oder minder spontan dazu entschieden, auf das Bardentreffen in Nürnberg zu gehen. Eine Art Stadtfest, bei dem in der Innenstadt 8 große Bühnen aufgebaut werden, auf denen dann internationale Bands ihr Können demonstrieren. Da das ganze eine freie Veranstalltung ist, spielen auch viele kleine Gruppen an diversen Ecken und Enden. Wir waren vor zwei Jahren schon einmal dort und haben einige interessante Bands gesehen bzw. gehört… unter anderem einen Mann, der mit zwei Schlägeln Mozart auf einer Art Xylophon gespielt hat.

Ok, dieses mal war der Anfang allerdings nicht so gut. Die Musik bei den großen Bühnen war zwar schon gut, allerdings für meinen Geschmack deutlich zu laut. Es hat noch nicht geschmerzt, allerdings konnte ich durch die Lautstärke und der etwas starken Bassbetonung die Musik nicht wirklich erfassen. Als ob die eigentliche Musik regelmäßig von extremen Lauten entweder zerhämmert oder kapput vibriert wird.

Bei der zweiten Bühne haben wir uns etwas abseits hingesetzt und mehr den Garten und das Essen genossen, als die Musik. Wir waren zwar hinter den Boxen, aber die Lautstärke war immer noch üppig.

Nun, an für sich war der Tag schon halb vorbei und der Besuch in Nürnberg hatte sich noch nicht wirklich gelohnt. Bei der dritten Bühne hingegen haben wir unverhofft unseren alten Englischlehrer Herr Engelhardt und seine Frau getroffen. Zuerst war das Thema natürlich mal die aktuelle Bildungspolitik. Anscheinend legt das Bildungsministerium den Lehrern nahe, etwas "toleranter" bei der Beurteilung zu sein. Auf deutsch: die Schüler sollen in der Statistik besser werden. Das die Wirtschaft sich schon länger über die mangelde Qualifikation der Schulabgänger beschwert, scheint dort nicht wirklich jemanden zu interessieren. Aber gut, das ist ein anderes Thema, worüber man ebenfalls ganze Aufsätze verfassen könnte.

Das zweite große Thema im Gespräch war, schwer zu erraten, die Lautstärke, aber auch "aktuelle" Trends. Wenn die Lautstärke schon für einen über 60 Jahre alten Mann zu viel wird, sollte man sich vielleicht schon mal Gedanken über die Geräuschwahrnehmung der jüngeren Generationen machen. Es beeindruckt mich jedes mal wieder, wie sehr Herr Engelhardt seine Schüler am Herzen liegen. Er hat es mehr oder minder auf sein Alter und mangelnde Flexibilität zurückgeführt, dass er z.B. nicht verstehen kann, warum es so viele Jugendliche in die Diskos zieht. Gesellschaftlicher Umgang ok, aber die permanente Überreizung der Wahrnehmung und dann noch der Alkohol. Als ich ihm dann gesagt hab, das dieses Verhalten für mich persönlich auch ein Buch mit sieben Siegeln sei, war er zumindest in dieser Beziehung etwas erleichtert.

Nach dem Gespräch haben wir uns auf dem Weg zu der nächsen Bühne gemacht. Allerdings sind wir nach ein paar hundert Metern auf einen Gitarristen und eine Sängerin gestoßen… ohne Verstärker, einfach nur eine Gitarre und eine Stimme. Das war der beste Gesang, den ich je gehört hab. Wie eine Studioaufnahme, bloß fünf Meter vor einem. Einfach atemberaubend. Normalerweise höhrt man solche Stimmen nur, wenn sie einschlägig nachbearbeitet wurden, aber so etwas direkt vor der Nase zu höhren, war zumindest für mich eine völlig neue Erfahrung. Nach ca. einer halben Stunde haben wir uns dann weiter gemacht, da bei der großen Bühne nebenan die laute Musik wieder anfing.

Wir haben auf dem Weg zurück zum Auto noch einen sehr lebhaften Akkordeonspieler zugehöhrt. Es ist erstaunlich, wie aufregend man ein Akkordeon spielen kann. Anschließen haben noch zwei Leute auf Violinen Stücke von Vivaldi vorgeführt. Es überrascht mich jedes mal wieder, wie gut klassische Musik Gefühle und Stimmungen vermitteln kann (zumindest bei mir)… und die Zwei haben gewusst, wie man Violine spielt.

Persönlich waren für mich der "Gesang von LaLuna":laluna und das Stück von Vivaldi die Höhepunkte des Tages, aber sowas ist letzten Endes immer Geschmackssache. Der Abstecher nach Nürnberg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

2 comments for this post

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#1 by
Lexx

Klingt wie manche Stadtfeste hier bei uns. Obwohl ich mir die eigentlich nie angetan habe. LaLuna werd ich mir mal reinziehen, sobald ich in zwei Wochen wieder zuhaus bin und nicht über den PC auf Arbeit ins Internet muss. Eigentlich wollte ich heute auch noch fix etwas neues in meinen Blog schreiben, da ist ja auch schon ein Weilchen nichts mehr passiert. Nur merkwürdigerweise scheint WordPress meinen Usernamen nicht anerkennen zu wollen. Oder er ist ein anderer als "lexx"… ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern und hab auch die LogIn Daten nicht hier.. so ein scheiß. Jetzt werd ich dafür auch zwei Wochen warten müssen und dann hab ich bestimmt wieder vergessen, worüber ich schreiben wollte….. Das mit der Lautstärke, ich denke, dass ist auch Gewöhnungssache. Wenn man nie sehr laute Musik hört, kommt man damit sowieso nicht so gut klar. Ansonsten kann es halt auch sein, dass die Soundtechniker da etwas verbockt haben. Naja, ich mach an dieser Stelle mal wieder schluss, muss mir jetzt hier im Büro noch ein bisschen Arbeit suchen. Bis 16:00 ist es noch lang und wir haben gerade mal viertel 9…

#2 by
Steven

Stadtfest trifft es ganz gut… allerdings ein recht großes. Die Lautstärke ist garantiert nur eine Gewöhnungssache, wie so alles im Bereich der Wahrnehmung. Allerdings regenerieren sich die Gehörnerven nicht mehr, also wenn das Gehör einmal nachlässt, wird es nicht mehr besser. Herr Engelhardt hat auch von seinem letzten Besuch beim Ohrenarzt berichtet. Er hat angeblich bessere Ohren, als der durchschnittliche Jugendliche. Um ehrlich zu sein, halte ich das persönlich auch für möglich. Wenn man bei Leuten, die Musik über Ohrenstöpsel hören, auch in 5 Metern Entfernung auch noch mithören kann… werden die Ohren zwangsläufig schlechter. Letzten Endes ist es jedem seine eigene Sache, wie er mit seiner Wahrnehmung umspringt. Allerdings ist es schon etwas schade, dass die Musik darunter leidet (mehr Bass als andere Töne).

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