Der Tod. Früher oder später macht jeder seine Erfahrungen mit dieser Thematik.
Entweder in diversen Filmen, in der Geschichte oder auch direkt. Genauso
beschäftigt die Frage nach der Unsterblichkeit die Menschen schon seit
Ewigkeiten. All das hat mich im Lauf der letzten Jahre dazu gebraucht, über die
Rolle des Todes in unserer Existenz nachzudenken.
Der Tod gibt den Leben einen Sinn
Hört sich zwar verrückt an, ist aber so. Würde man ewig leben, hätte der
Augenblick keine Bedeutung mehr. Warum sollte man heute etwas erledigen, wenn
man es morgen, nächstes Jahr oder in tausend Jahren erledigen kann? Nur wenn
man eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat, überlegt man sich, wie man damit
umgeht. Das mag zwar vorerst komisch sein, aber wenn man mal einige tausend
Jahre auf dem Buckel hat, könnte die Lebensmotivation schon leiden. Um ehrlich zu
sein weiß ich nicht so richtig, wie ich diesen Punkt ausführen soll. Hier sind wohl
noch einige verträumte Heimfahrten nötig.
Der Tod ermöglicht Entwicklung
Ein etwas markaberer Gedanke. Allerdings entwickelt sich die Menschheit als
Gesamtheit in Form ihrer Gesellschaften. Es zählt nicht unbedingt die Leistung
weniger außerordentlicher Personen, sondern ehr das Verhalten der Gesamtmenge.
Zwar sorgen einige Personen immer wieder für Durchbrüche (z.B. Atom-Energie),
aber diese Fortschritte wirken sich nur aus, wenn die große Masse diese auch
annimmt.
Nun ist es aber leider so, dass viele Menschen ihre Verhaltensweisen in den
ersten 20 bis 30 Jahren ihres Lebens festigen, aber danach nicht mehr stark
ändern. Dadurch werden bildlich gesprochen die Weltbilder und Wertvorstellungen
dieses Zeitraumes konserviert. Personen aus dieser Zeit werden in der großen
Masse wohl nicht mehr von ihren gelernten Werten und Überzeugungen abrücken.
Jedoch benötigt Entwicklung inzwischen recht oft radikales Umdenken.
Beispielsweise in der Wissenschaft der Umstieg vom newtonschen Weltbild zur
Relativitätstheorie und von dort zur Quantentheorie. Ein allgemeineres Beispiel
ist auch die Einführung von Computern. Viele verstehen selbst heute noch nicht,
was für Folgen die Einführung der digitalen Datenübertragung und Verarbeitung
mit sich bringt (siehe Kopierschutz, Internetpolitik, usw.). Oft ist die
Entwicklung der Menschheit nicht durch die Technik begrenzt, sondern durch die
Geschwindigkeit, mit der die große Masse diese Entwicklungen annimmt und
verinnernlicht.
Und hier kommt der markabere Gedanke ins Spiel. Der Tod sorgt dafür, dass der
Geist alle Menschen einigermaßen "aktuell" ist. Menschen eines gewissen Alters
sterben und mit ihnen ihre Werte und Überzeugungen. Ob das gut oder schlecht ist
lasse ich mal dahin gestellt, jedoch ist es für eine Entwicklung nötig. Man
stelle sich nur mal vor, wie die Entwicklung der Menschheit von statten gehen
würde, wenn ein Großteil noch an die vier Elemente, Alchemie oder Hexen glauben
würde.
Abschließende Worte
Das alles sind nur einfache Gedaken rund um den Tod. Keine Wahrheiten und erst
recht keine fundierten Erkenntnisse. Jeder dieser Gedanke beruht ausschließlich
auf persönlicher Erfahrung und Einschätzung. Es spricht auch nichts dagegen, das
Leben zu verlängern. Jedoch hängt dann die Entwicklung stärker davon ab, wie
sehr sich die große Masse sebst "aktuell" hält.
Der Tod ist eben nichts, vor dem man sich führchten sollte, sondern ein
Bestandteil des Lebens.
Zum Schluss noch eine Frage: Sollte ich mir Sorgen machen, wenn mir solche
Gedanken währender der Heimfahrt im Zug kommen?